Weltnaturerbe Wattenmeer feiert das fünfjährige Bestehen in Breklum

Datum der Veranstaltung: 29. Juni 2014 | Add to Flipboard Magazine.
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16144965(CIS-intern) – Das Weltnaturerbe Wattenmeer feiert sein 5-jähriges Jubiläum. Am 26. Juni 2009 war das Wattenmeer der Niederlande, Niedersachsens und Schleswig-Holsteins von der UNESCO als Welterbe der Menschheit ausgezeichnet worden. Hamburgs Wattenmeeranteil kam zwei Jahre später hinzu, Dänemarks vor wenigen Tagen. Das gesamte Wattenmeer – das es so in keiner anderen Region der Welt gibt – ist nun vollständig durch Nationalparks oder vergleichbare Schutzgebiete geschützt und von der Weltgemeinschaft als bedeutsames Erbe der Menschheit anerkannt.

„Das Wattenmeer ist ein Ort unfassbarer Schönheit, magisch, wild und üppig. Ein Ort erhabener Stille und donnernden Brausens, eine ästhetische Wüste und ein ökologischer Dschungel. Mit der Welterbeauszeichnung steht es auf einer Stufe mit anderen Naturwundern, wie dem Grand Canyon in den USA oder dem Great Barrier Reef in Australien“, beschreibt Umweltminister Robert Habeck den größten Naturschatz des Landes.

Foto: Mario De Mattia

Die Welterbe-Auszeichnung hat dem internationalen Wattenmeerschutz und dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zusätzlichen Schwung gegeben. Neue Vorhaben zum Schutz und zur Erforschung des Vogelzuges von der Arktis bis in die afrikanischen Überwinterungsgebiete wurden erarbeitet. Gemeinsame Konzepte zum Umgang mit gebietsfremden Arten und zur nachhaltigen Fischerei stehen auf der Tagesordnung.

„Ganz besonders der Tourismus hat vom Weltnaturerbe profitiert – und es selbst besonders beflügelt“, erklärt Habeck. Touristiker und Naturschützer aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden arbeiten nun auf vielen Ebenen intensiv zusammen, um das Weltnaturerbe als touristische Destination international zu präsentieren und dabei jedes Teilgebiet noch besser bekannt zu machen. Dazu werden neue Angebote entwickelt, die dem nachhaltigen touristischen Ansatz in einem Weltnaturerbe entsprechen. Künftig geschieht dies innerhalb einer umfassenden Tourismusstrategie, die die Wattenmeer-Länder auf der Trilateralen Regierungskonferenz in Tønder im Februar 2014 verabschiedet haben.

Viele innovative Angebote gibt es bereits. Die Small, Flying und Big Five sind 15 tierische Botschafter des Weltnaturerbes bei Wattexkursionen oder in Informationseinrichtungen. Sie werben fürs Watt und mit ihnen wird geworben. Beispielsweise für Gruppen- und Pauschalreisen, die nun angeboten werden. In Schleswig-Holstein unterstützen das mehr als 130 Nationalpark-Partner, Anbieter nationalpark-touristischer Leistungen.

Auch für Schulen wurden spezifische Angebote zum Weltnaturerbe entwickelt, um Kindern ein Bewusstsein für die weltweite Einzigartigkeit dieses Lebensraums vor ihrer Haustür zu vermitteln.

Durch die Weltnaturerbe-Anerkennung gelangen zusätzliche öffentliche Fördergelder in den Nationalpark. Die EU unterstützt mit ihrem INTERREG-Förderprogramm beispielsweise die Erarbeitung der grenzüberschreitenden Tourismusstrategie und fördert so den nachhaltigen Tourismus. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gab 750.000 Euro, mit denen in vielen Gemeinden an der Westküste interaktive Weltnaturerbe-Infosäulen, einige Naturpfade sowie Ausstellungselemente im Nationalpark-Besucherzentrum Multimar Wattforum realisiert werden konnten.

Diese vielfältigen Aktivitäten sowie Ausstellungen, Websites und PR-Kampagnen haben das Weltnaturerbe sichtbar und bekannt gemacht. Den Anwohnern der Westküste ist die neue Schutzkategorie inzwischen bekannter als der bald 30 Jahre bestehende Nationalpark. Auch außerhalb Schleswig-Holsteins entfaltete die UNESCO-Auszeichnung Wirkung: Jeder Dritte schleswig-holsteinische Nordseeurlauber gab im vergangenen Jahr an, die Auszeichnung als Weltnaturerbe wäre für seine Reiseentscheidung wichtig gewesen.

Das 5-jährige Jubiläum wird bei einem WeltNaturErbeFest am 29. Juni ab 15 Uhr im Christian Jensen Kolleg in Breklum öffentlich mit Aktionen und Informationen zum Wattenmeer sowie kulinarischen Spezialitäten aus der Region gefeiert.

Mit der Anerkennung des dänischen und einer seeseitigen Erweiterung des niedersächsischen Teils vor wenigen Tagen in Doha / Katar erstreckt sich das Wattenmeer-Weltnaturerbe nun über 500 Kilometer, von Esbjerg in Dänemark bis nach Den Helder in den Niederlanden, und ist 11.500 Quadratkilometer groß. Für geologische und ökologische Prozesse sowie für den Erhalt der biologischen Vielfalt hat das Wattenmeer weltweit herausragende Bedeutung. Rund 10.000 Arten leben hier, von einzelligen Organismen bis zu höheren Pflanzen und Tieren. Am spektakulärsten ist der Vogelzug im Frühjahr und Herbst, wenn bis zu zwölf Millionen Vögel im Wattenmeer Nahrung suchen.

Die Welterbe-Anerkennung ist die höchste Auszeichnung, die die Weltgemeinschaft für einen Nationalpark zu vergeben hat. Sie gilt als Nobelpreis für Natur. In Deutschland sind neben dem Wattenmeer nur fünf alte Buchenwälder und die Fossiliengrube Messel als Weltnaturerbe ausgewiesen. Außerdem gibt es 35 Weltkulturerbestätten in Deutschland, beispielsweise das historische Zentrum der Hansestadt Lübeck. Die 46 marinen Weltnaturerbestätten arbeiten im UNESCO Programm „Safeguarding the Crown Jewels of the Ocean” zusammen.

PM: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

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