(CIS-intern) – Bis zu 30 Prozent an Heizenergie einsparen, das versprechen Anbieter von Infrarot-Flächenheizungen, zusammen mit hohem Komfort und sauberem Klima-Gewissen. Doch was ist dran am Wunderwerk Infrarotheizung? Dipl.-Ing. Peter Sönnichsen, Energieberater der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein klärt die Fakten.
Energieeinsparung?
Die von den Anbietern oftmals in Aussicht gestellten Energieeinsparungen sieht der Experte kritisch: „Tatsächlich nachhaltig senken lässt sich der Energiebedarf nur durch energiebewusstes Verhalten, energieeffizientes Bauen und gegebenenfalls entsprechende Sanierungsmaßnahmen – auch wenn das mühsamer klingt.“
Kostensenkung?
„Die Infrarot-Flächenheizung wird mit Strom betrieben. Das ist in Deutschland nach wie vor die teuerste Energieform“, erklärt Sönnichsen. Da die Infrarot-Heizung keinen Niedertarif nutzen kann, fallen im normalen Haushaltstarif gegenwärtig etwa 27 bis 30 Cent je Kilowattstunde an, für Gas hingegen rund sieben, für Heizöl umgerechnet etwa acht und für Holzpellets nur sechs Cent. Eine Infrarotheizung beschert ihrem Besitzer also im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen zwei- bis dreimal so hohe Kosten pro Kilowattstunde. „Der Vorteil der Infrarotheizung aufgrund vergleichsweise niedriger Investitionskosten ist damit in kurzer Zeit wieder aufgezehrt“, stellt Sönnichsen fest. „Vor allem in schlecht gedämmten Häusern mit hohem Heizbedarf treibt sie die Energiekosten deshalb oft in ungeahnte Höhen.“
Klimaschutz?
Und was hat es mit dem Klimaschutz auf sich? Wieder ist Enttäuschung eher die Regel als die Ausnahme. CO2 spart nur, wer für die Infrarotheizung ausschließlich zertifizierten Ökostrom bezieht. Mit dem normalen Strommix betrieben, verursacht Heizen mit Strom wegen der Verluste bei Stromerzeugung und -transport deutlich höhere CO2-Emissionen als andere Energieträger.
Wer seine Heizungsanlage erneuern will, sollte sich deshalb unabhängig von einzelnen Anbietern beraten und die individuelle Situation bewerten lassen. Dabei wird Sönnichsens Erfahrung nach meist schnell klar, welches Heizsystem am besten passt.
Bei allen Fragen zu effizienten Heizungssystemen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale:
Die notwendigen Termine für die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale vergeben die Mitarbeiter des Rathauses gerne unter der Telefonnummer 04841 – 666-0 oder 0800-809 802 400 (kostenfrei).
Das nächste persönliche Gespräch in Husum findet am Montag, 24. Februar 2014 von 12.00 – 16.00 Uhr im Rathaus (Zimmer hinter Info), Zingel 10 mit unserem Energieberater statt.
Die Beratung findet regelmäßig zu allen Energiethemen statt und wird gegen eine Kostenbeteiligung ab 5 Euro/30 Minuten durch qualifizierte Fachleute – Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker und Versorgungsingenieure – kompetent durchgeführt.
Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale
ist seit über 35 Jahren verlässlicher Begleiter auf dem Weg in eine energieeffiziente Zukunft. Deutschlandweit führt die Einrichtung jährlich über 90.000 Beratungen zu Themen wie Stromsparen, Anbieterwechsel, erneuerbaren Energien, Wärmedämmung, Heiztechnik und vielem mehr durch. Mit Erfolg: Jedes Jahr werden dadurch bis zu 600.000 Tonnen CO2 vermieden, zwei Milliarden kWh Energie eingespart und Investitionen in Höhe von mindestens 40 bis 80 Millionen Euro angestoßen. Die Energieberatung steht jedem privaten Verbraucher zur Verfügung. Unsere Berater informieren anbieterunabhängig und neutral. Sie sind ausschließlich den Verbraucherinteressen verpflichtet. Das wird durch die Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium garantiert. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.