(CIS-intern) – Eine lebhafte Diskussion entstand beim zweiten Treffen des nordfriesischen Arbeitskreises „Fachkräfte gewinnen“. Wie finde ich die Menschen, die sich für das Fachgebiet meiner Firma interessieren, und wie sorge ich dafür, dass sie sich im Betrieb wohlfühlen? Denn alle waren sich einig darüber, dass junge Menschen anspruchsvoller als früher an eine berufliche Tätigkeit herangehen und nicht den Tag mit Lochen und Ablegen verbringen wollen. Das bestätigte auch Inga Dominke, die für ihre Masterarbeit an der Universität Flensburg kaufmännische Auszubildende zu ihrer betrieblichen und beruflichen Bindung befragt hat. „Die jungen Menschen wollen einen festen Ansprechpartner und die Möglichkeit, eine verantwortungsvolle Tätigkeit zu übernehmen“, berichtete sie aus ihren Umfragen, „dann entsteht die Bindung an den Betrieb automatisch.“ Miriam D. Michaelsen, Personalleitung der Messe Husum & Congress berichtete, dass in ihrem Hause bereits Auszubildenden Teilprojektverantwortlichkeiten bei entsprechender Leistung und Eignung übertragen werden können. Dieses wird durch die erfahrenen Projektleiter gefördert und begleitet.
Foto: Es zeigt von links Miriam D. Michaelsen (Messe Husum & Congress), Dr. Matthias Hüppauff (Wirtschaftsförderung Nordfriesland WFG NF), Inga Dominke (Universität Flensburg), Susanne Fehlhaber (erfolgsfaktor personal). Foto: windcomm/ Jensen
In den Räumen der Messe Husum & Congress traf sich der Arbeitskreis „Fachkräfte gewinnen“, den die Wirtschaftsförderung Nordfriesland im Rahmen des grenzübergreifenden INTERREG 4 A-Projekts „Knowledge 2 Employment“ ins Leben gerufen hatte. 23 Führungskräfte und Personalverantwortliche aus Unternehmen und Verwaltung von Sylt bis Tönning kamen zusammen, um Lösungsansätze für den Fachkräftemangel zu diskutieren. „Der Arbeitskreis etabliert sich als Ideenwerkstatt und Erfahrungsaustausch“, erklärte WFG-Geschäftsführer Dr. Matthias Hüppauff.
Roger Hoffmann vom Handels- und Gewerbeverein der Sylter Unternehmer plädierte dafür, Mediatoren einzusetzen, um die unterschiedlichen Erwartungen älterer und jüngerer Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Flexible, an die Lebensphasen angepasste Arbeitsabläufe könnten außerdem dazu beitragen, Arbeitnehmern jeden Alters einen Platz zu bieten. Axel Drews von der VR Bank Niebüll stimmte zu und gab zu bedenken: „Mitarbeiter müssen sich auch außerhalb des Jobs wohlfühlen. Wenn die soziale Anbindung fehlt, verlassen sie die Region.“
Inga Thiesen von der Firma ipn Software GmbH berichtete, wie schwer es sei, Menschen mit Informatik-Studium zu erreichen, die sie für die Arbeit in ihrem Unternehmen braucht. WFG-Geschäftsführer Dr. Matthias Hüppauff regte einen Austausch mit Hochschulen an. Die Möglichkeiten zum Austausch und der Kooperation mit Hochschulen wird Schwerpunkt bei einem der nächsten Arbeitskreis-Treffen sein. Johann Riecker, Inhaber einer Tischlerei mit 35 Mitarbeitern, schlug als weiteres Thema „Instrumente der Mitarbeiterbindung“ vor.
Weitere Tipps kamen von der Personalberaterin Susanne Fehlhaber, die die Diskussion moderierte und Impulse aus ihrer Beratungstätigkeit bei „erfolgsfaktor personal“ gab. Sie regte unter anderem den Aufbau einer Fachkräfte-Börse für fertig ausgebildete junge Arbeitnehmer an. Hier könnten junge Menschen, die in ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen werden, von den Ausbildern weiter empfohlen werden. Somit bliebe der junge Arbeitnehmer der Region erhalten. Diese Idee wird sicher im Arbeitskreis weiterentwickelt werden, so Dr. Matthias Hüppauff.
Das grenzübergreifende INTERREG 4 A-Projekt „Knowledge 2 Employment“ will regionale Unternehmen beim Anwerben und Halten von Fachkräften unterstützen. Projektpartner sind deutsche und dänische Wirtschaftsförderinstitutionen aus der Grenzregion. Das INTERREG 4 A-Projekt wird finanziert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Weitere Informationen unter www.wfg-nf.de oder www.k2employ.de.
PM: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland
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