Lackschäden richtig einschätzen: Worauf es bei der Begutachtung ankommt

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(CIS-intern) – Ein Verkehrsunfall, eine unachtsam geöffnete Autotür auf dem Parkplatz oder Hagelschäden – es gibt viele Gründe, warum die makellose Lackierung Ihres Fahrzeugs plötzlich Kratzer, Dellen oder Risse aufweisen kann. Doch wie gravierend sind solche Lackschäden wirklich und wann sollten Sie tätig werden?

Nicht nur Schönheitsfehler: Warum auch kleine Lackschäden ernst zu nehmen sind

Wenn Sie als Autobesitzer mit einem Lackschaden konfrontiert werden, mag der erste Gedanke sein: “Ach, das ist doch nur ein kleiner Kratzer!” Doch unterschätzen Sie die Auswirkungen solcher vermeintlich harmlosen Schäden nicht. Selbst kleine Lackschäden können weitreichende Folgen haben und sollten daher ernst genommen werden.

Zunächst einmal besteht bei beschädigtem Lack die Gefahr von Korrosion. Ist die schützende Lackschicht erst einmal verletzt, kann Feuchtigkeit eindringen und den darunterliegenden Metallteilen zusetzen. Was als kleiner Kratzer begann, kann sich so zu einem kostspieligen Rostproblem entwickeln.

Darüber hinaus wirken sich Lackschäden direkt auf den Wert Ihres Fahrzeugs aus. Bei einem Verkauf oder einer Inzahlungnahme können selbst kleinere Macken den Preis deutlich drücken. Potenzielle Käufer sehen in sichtbaren Schäden oft ein Indiz für mangelnde Pflege oder gar verborgene Probleme.

Nicht zuletzt können tiefere Lackschäden sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Moderne Fahrzeuge sind so konstruiert, dass die Karosserie Teil des Sicherheitskonzepts ist. Ist diese durch einen Unfall oder tiefe Kratzer in ihrer Struktur beeinträchtigt, kann das die Schutzwirkung im Ernstfall vermindern.

Lack ist nicht gleich Lack: Der Aufbau moderner Autolacke

Um Lackschäden richtig einschätzen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass moderner Autolack ein komplexes System aus mehreren Schichten ist. Jede dieser Schichten erfüllt eine spezifische Funktion und trägt zum Gesamterscheinungsbild sowie zum Schutz der Karosserie bei.

Der typische Aufbau eines modernen Autolacks besteht aus vier Hauptschichten:

  1. Grundierung (Primer): Diese erste Schicht sorgt für eine gute Haftung auf dem Metall und bietet zusätzlichen Korrosionsschutz.

  2. Füller: Er gleicht Unebenheiten aus und schafft eine glatte Oberfläche für die folgenden Schichten.

  3. Basislack: Hier wird die eigentliche Farbe aufgetragen. Je nach Lackart können verschiedene Effekte erzielt werden.

  4. Klarlack: Die abschließende Schicht schützt die darunterliegenden Schichten und verleiht dem Lack Glanz und Tiefe.

Bei den Lackarten unterscheidet man hauptsächlich zwischen Unilack, Metallic-Lack und Perleffekt-Lack. Darüber hinaus gibt es noch Sonderlackierungen wie Mattlacke oder Farbwechsellacke, die besondere Herausforderungen bei der Reparatur darstellen können.

Mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen: Wie ein Profi Lackschäden analysiert

Die fachgerechte Begutachtung von Lackschäden erfordert nicht nur ein geschultes Auge, sondern auch spezielles Equipment und fundiertes Fachwissen. Kfz-Sachverständige nutzen verschiedene Methoden, um Schäden präzise zu analysieren und zu bewerten:

  • Visuelle Begutachtung und Lichtreflexionen: Der erste Schritt ist immer eine gründliche visuelle Inspektion mit spezieller Beleuchtung aus verschiedenen Winkeln. So können selbst feinste Kratzer oder Dellen sichtbar gemacht werden.

  • Einsatz von Schichtdickenmessgeräten: Dieses Gerät misst berührungslos die Dicke der Lackschicht. Abweichungen von der Norm können auf vorherige Reparaturen oder ungleichmäßigen Lackauftrag hinweisen.

  • Prüfung auf Vorschäden und unsachgemäße Vorbehandlung: Erfahrene Gutachter achten besonders auf Anzeichen früherer Schäden oder Reparaturen sowie Spuren unsachgemäßer Vorbehandlung.

  • Dokumentation und Analyse: Jeder Schritt der Untersuchung wird sorgfältig dokumentiert mit Fotos, Messwerttabellen und Beschreibungen. Basierend darauf beurteilt der Sachverständige, welche Reparaturmethode am sinnvollsten ist.

Dieses systematische Vorgehen erfordert viel Erfahrung und Fachwissen. Es schafft die Grundlage für eine professionelle Instandsetzung und hilft bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche gegenüber Versicherungen oder Unfallgegnern.

Kosten kalkulieren, Ansprüche sichern: Wann lohnt ein Gutachten?

Ein professionelles Lackgutachten lohnt sich in vielen Fällen, besonders bei größeren Schäden oder unklaren Schadensbildern. Es bietet Sicherheit bei der Schadensregulierung, hilft bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche und kann sogar den Wiederverkaufswert Ihres Fahrzeugs positiv beeinflussen.

Als Faustregel gilt: Bei Schäden über 1.000 Euro sollten Sie ein Gutachten in Betracht ziehen. Ein Kfz-Sachverständiger in Braunschweig kann genau einschätzen, ob der Schaden diese Grenze überschreitet.

Ein Gutachten bietet viele Vorteile:

  • Genaue Schadensermittlung inklusive versteckter Schäden

  • Präzise Kalkulation der Reparaturkosten als Verhandlungsbasis

  • Dokumentation einer eventuellen Wertminderung

  • Beweissicherung für mögliche rechtliche Auseinandersetzungen

In vielen Fällen übernimmt die gegnerische Versicherung oder bei Vollkaskoschäden die eigene Versicherung die Gutachterkosten. Ein Gutachten nach der Reparatur kann zudem den Wert beim Weiterverkauf sichern.

Lackgutachten: Ihr Trumpf bei der Schadensregulierung

Lassen Sie Lackschäden professionell begutachten, um böse Überraschungen zu vermeiden und Ihre berechtigten Ansprüche durchzusetzen. Im Zweifelsfall holen Sie den Rat eines Fachmanns ein, ob sich ein Gutachten in Ihrem konkreten Fall lohnt. So schützen Sie sich vor unerkannten Folgeschäden und unzureichenden Reparaturen.

Foto: Pixabay

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