Neue Sonderausstellung im Nordfriesland Museum

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(CIS-intern) – Das Nordfriesland Museum. Nissenhaus in Husum wartet in diesem Sommer mit einer besonderen Ausstellung auf: Gerda Schmidt-Panknin und ihre Schüler. Gerda Schmidt-Panknin, die in wenigen Tagen einhundert Jahre alt wird, stellte über Jahrzehnte hinweg eine der künstlerischen Fixpunkte im schleswig-holsteinischen Kunstgeschehen dar. Aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie konnte die Ausstellung am 12. Juli leider nur im kleinen, persönlichen Rahmen der Künstler eröffnet werden. Sie ist noch bis zum 27. September im Nordfriesland Museum zu sehen. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag der Kunst, Dresden und Husum, erschienen. Sie läuft noch bis zum 27. September 2020.

Foto: Gerda Schmidt-Panknin: Selbst am Fenster, 1984, Acryl, Gouache, weiße Kreide (Foto: Bettina Görke / Museumsverbund Nordfriesland)

Gerda Schmidt-Panknin schuf unverwechselbare Werke, Ölbilder farbige Zeichnungen und Holzschnitte, die heute längstens zum bildnerischen Fundus des Landes gehören. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Abbildliche, sind es vor allem Figuren und Landschaften. Es entstanden stille Bilder voller Melancholie und kontemplativer Weltsicht. Aus Anlass des hundertjährigen Geburtstags der Künstlerin am 9. August präsentiert die Sonderausstellung eine reiche Auswahl von Bildern, die Gerda Schmidt-Panknin dem Nordfriesland Museum. Nissenhaus geschenkt hat.

Als Kunstlehrerin bestärkte sie außerdem eine Reihe von jungen Talenten, indem sie diese nicht nur auf das Studium an Kunstakademien vorbereitete, sondern ihnen auch späterhin kollegial und freundschaftlich verbunden blieb. Sie bilden nunmehr in der Ausstellung einen ebenso facettenreichen wie ästhetisch sensibilisierenden Kontrast zur Kunst ihrer Lehrerin. In dieser Konstellation zweifelsohne ein besonders Kunsterlebnis.

Gerda Schmidt-Panknin wurde in Lüchow, Hzgt. Lauenburg geboren und wuchs in Blunk und Kappeln auf, wo sie 1938 Abitur machte. Von 1939 bis 1944 studierte sie an der sog. „Nordischen Kunstakademie“ in Bremen bei den Professoren Wilhelm Tegtmeier und Emil Waldmann. Nach dem Krieg, von 1946 bis 1948, gehörte Gerda Schmidt-Panknin dem „Baukreis“ in St. Peter auf Eiderstedt an und arbeitete danach als freie Malerin. 1952 trat sie in den Schuldienst und unterrichtete bis 1977 als Kunsterzieherin am Gymnasium in Kappeln, wobei sie den Kunstunterricht nach eigenen künstlerischen Vorstellungen gestaltete.

Schon früh, 1958, und danach bis 1968 in beinahe jedem Jahr reiste Gerda Schmidt-Panknin nach Griechenland, wo sie das einfache Leben der Menschen und die südliche Landschaft faszinierte. Nach 1968 folgten zahlreiche weitere Reisen, in die Sowjetunion, nach Polen, in die nordischen Länder, Kanada, Neufundland, auf die Baffin-Inseln oder auf die Orkney-Inseln. 2008 musste die Malerin ihr Schaffen infolge einer Sehschwäche beenden. 2013 und 2020 schenkte sie u. a. dem Nordfriesland Museum zahlreiche Werke, von denen nunmehr einige erstmals zu sehen sind.

Gerda Schmidt-Panknin interessierte sich zunächst, neben Gemälden, vor allem für den Holzschnitt, den sie auf souveräne Weise handhabte. Seit den 1970er Jahren richtete sie den Focus auf verschiedene Mischtechniken, arbeitete mit Acryl, Aquarell und Kreide und Kohle. Daneben entstanden eine Reihe von großformatigen Gemälden. Dabei nahm sie eine konträre Position zur formorientierten Gestaltungsweise der klassischen Moderne ein und setzte ihr eine gewisse, auf ihren Reisen beobachtete Phänotypik entgegen. Die Malerin konzentrierte sich nicht nur auf die unmittelbare Erfahrung von Wirklichkeit, sondern vor allem auch auf deren seelisch begründete Durchdringung. Dementsprechend hielt sie gleichermaßen an der Wiedergabe des Gesehenen wie des Erlebten fest. Gerda Schmidt-Panknin forderte ein offenes Menschenbild, das sie, wie auch ihre Landschaften, in einer vereinfachten, farblich reduzierten wie differenzierten, gleichwohl vielfach durch Weißhöhungen schlierenartig verschleierten Art wiedergab. Melancholie wurde zur bestimmenden, schicksalsbeladenen Erfahrung, d. h. zum Knotenpunkt zwischen dem, was war, und dem, was noch immer oder wiederum zu sehen ist.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland machten Gerda Schmidt-Panknin bekannt.

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