(CIS-intern) – „Ich weiß gar nicht, ob ich schon richtig gelebt habe…“ – Barbara Stellbrink-Kesy, Kunsttherapeutin und Künstlerin aus Berlin, liest aus den Briefen ihrer Großtante Irmgard Heiss, der 1925 in einer Heil- und Pflegeanstalt u.a. „minderwertige Persönlichkeit“ bescheinigt wurde. Der Hintergrund: Sie hatte die Normen ihrer Zeit verletzt und wollte als allein erziehende Mutter selbstbestimmt leben.
Ausgegrenzt aus dem öffentlichen Leben, getrennt von ihren Kindern, entmündigt, wurde sie hinter Anstaltsmauern gebracht bis zu ihrem Lebensende. Sie galt als unheilbar und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus Opfer der „Euthanasie.“ Sie wurde getötet durch systematische Unterernährung und Vernachlässigung. In der Familie wurde sie totgeschwiegen.
Dr. Harald Jenner, Historiker, berichtet über die Euthanasieverbrechen in Nordfriesland.
Die Ausstellung „ ‚Mama Water‘ oder das ‚Andere der Vernunft‘. Eine künstlerische Recherche von Barbara Stellbrink-Kesy“ ist im Amt Nordsee Treene, Schulweg 19, in 25866 Mildstedt vom 3. Juli bis 28. August 2014 zu sehen.
Sonntag 6. Juli 2014 ab 20Uhr
Speicher Husum
Eintritt frei