(CIS-intern) – Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind die ersten Kegelrobben geboren worden. Drei Neugeborene wurden zum Beispiel auf dem Norderoogsand-Süd gesichtet. Sie leben in einer „kleinen“ Großfamilie, die aus einem Bullen und drei Weibchen besteht. Die winterliche Kälte macht ihnen nichts aus, denn sie sind durch ihre Fettschicht bestens geschützt.
Foto: Stock / LKN-SH
Kegelrobben sind die größten Wildtiere Deutschlands. Im Wattenmeer wurden sie im Mittelalter praktisch ausgerottet. Seit 1965 siedeln sie sich wieder hier an. 1988 wurde auf dem Jungnamensand vor Amrum erstmals wieder eine Kegelrobbe geboren. Dieser Sand ist auch heute noch die wichtigste Geburtsstätte für Kegelrobben im Nationalpark. Dort kamen im letzten Winter mindestens 35 Junge zur Welt.
Die jungen Kegelrobben haben in den ersten drei Lebenswochen ein flauschiges weißes Fell, mit dem sie nur kurzzeitig ins Wasser können. Deshalb sind sie auf Liegeplätze angewiesen, die auch bei Flut trocken bleiben. Steht der Jungnamensand vor Amrum jedoch bei Sturm unter Wasser, weichen die Robben auf den Amrumer Kniepsand aus, manchmal auch auf die Hörnum-Odde oder den Föhrer Strand. Eine Kegelrobbe hat vor Jahren ihr Junges sogar am Hafen von Wittdün auf Amrum aufgezogen.
Bis Anfang Februar werden im Nationalpark noch Junge geboren, bis Ende Februar werden die Tiere noch gesäugt. Die Nationalparkverwaltung und die betreuenden Naturschutzverbände bitten um Rücksicht, wenn nach einem Sturm in diesem Winter Kegelrobben-Junge auf den Inseln stranden. Wer ein Tier findet, sollte Abstand halten, seinen Hund anleinen und die zuständigen Naturschutzverbände informieren.
Sie sorgen dafür, dass die Jungen ungestört bleiben. Die Kegelrobben-Mütter lassen ihre Jungen oft über Stunden allein am Strand oder säugen sie nur in der Dämmerung und nachts. Daher kann leicht der Eindruck entstehen, ein Junges sei von seiner Mutter verlassen. In der Regel ist das nicht der Fall. Meist kehrt sie nach einiger Zeit zurück, um ihr Junges abzuholen. Wenn ein Jungtier wirklich von seiner Mutter verlassen worden ist, kann es in der Seehundstation Friedrichskoog aufgezogen werden.
Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer leben etwa 100 Kegelrobben, im Bereich um Helgoland bis zu 550 Tiere. Im Bereich um Helgoland wurden in den letzten Wochen bereits 96 Junge geboren.
Nationalparkverwaltung