(CIS-intern) – Otto Beckmann (*1945), der aktuell im Haus Peters seine Ausstellung „Sehzeichen“ zeigt, wird am 11. September, dem Tag des offenen Denkmals, durch seine Ausstellung führen und seine Radier-Techniken erklären. Otto Beckmann ist bekannt als leidenschaftlicher Radierer. Immer wieder lotet er die Möglichkeiten dieser Technik aus, verletzt die Oberflächen seiner Druckplatten auf vielfältige Weise, zart oder brutal, mechanisch oder im Säurebad. Er bearbeitet Zink- oder Kupferplatten sowohl mit spitzer Nadel, als auch mit Bohrer und Winkelschleifer. Im Ergebnis finden sich feinste Linien und Grautöne wie auch harte Kontraste durch tiefe Ätzungen oder schartige Risslagen.
Foto: Beckmann
Wie er dabei technisch vorgeht, wird er an diesem Tag erläutern und auf Wunsch den Besuchern auch demonstrieren.
In der Ausstellung ist ein Querschnitt seiner Radierungen aus den letzten fünfzehn Jahren zu sehen. Vor der Natur oder dem Objekt gezeichnete Kaltnadel-Radierungen aus der hiesigen Landschaft, Farbradierungen und Radierungen mit eingewalzten Papieren und übermalte Radierungen mit Originalcharakter sowie figurative Arbeiten, die vornehmlich mit dem Winkelschleifer in die Druckplatten gerissen worden sind.
In seinen skizzenhaften Landschaftsporträts fängt er mit wenigen prägnanten Strichen die Charakteristika der norddeutschen Landschaft ein, einzelne identifizierbare Details wie eine Schleuse, ein Brückengeländer oder Häuser am Hafen ermöglichen sogar dem ortskundigen Betrachter eine exakte topografische Bestimmung. Die ausgewählten Motive erscheinen wie verdichtete Essenzen dieser Landschaft. Ihr zeitloser Charakter wird verstärkt durch den Standpunkt, den der Künstler beim Zeichnen einnahm: Aus erhöhter Position blickt er hinab und distanziert sich damit gleichsam wieder von der porträtierten Landschaft.
Wiederholungen gibt es in seiner Kunst nie; zwar lassen seine Arbeiten eine „typisch Beckmannsche“ Handschrift erkennen, aber dennoch ist er kein Künstler, der konsequent bei einem Stil oder einem Motiv verweilt. Wie Beckmann selbst sagt, ist es „die Lust am Machen“, die ihn stets mit neuen Techniken und neuen Themen experimentieren lässt.
Ausstellungsdauer: 23.7.-9.10.2016
11.9., 15 Uhr: Tag des offenen Denkmals: Künstlergespräch mit Otto Beckmann
Haus Peters, Dörpstraat 16, 25882 Tetenbüll, Tel.: 04862-681, http://www.hauspeters.info
Öffnungszeiten: Di.-So.: 11-18 Uhr; ab Oktober: Di.-So.: 13-17 Uhr
Zum Vormerken: ab 22. Oktober: „25 Jahre Kunst und Kultur im Haus Peters“ – retrospektive Kunstschau mit 36 Künstler aus 25 Jahren und rund 50 Kunstwerken!