Steh‘ zur Region und zeig‘ es auch

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(CIS-intern) – Husum (eventmal) – Mit Besorgnis sehen viele Einzelhändler und Dienstleister die Entwicklung, dass Kunden sich immer mehr vor Ort beraten lassen, ihre Käufe aber anschließend zunehmend im Internet tätigen. „Das manchmal direkt noch aus der Umkleidekabine heraus“, bestätigen so zum Beispiel viele Bekleidungsfachhändler. Der Fachmann nennt dies „Showrooming“. Das geht in jedem Fall zu Lasten der Region.

Petra Blume von eventmal und Markus Umland von UPunkt, einfach Werbung!, liegt viel daran, Bewusstsein für diesen Trend zu wecken und sie haben daher die Aktion „Kaufe vor Ort“ ins Leben gerufen. „Wir leben hier“, so Petra Blume. „Daher sollte man vor Ort kaufen und das gilt nicht nur für Husum.“
Bei allem Verständnis für Preisvergleiche sei es unfair, den Service vor Ort haben zu wollen, aber fast zeitgleich den Kauf anderweitig zu tätigen, sagen die Unternehmer.

Auf der Strecke bleibe die Vielfalt des regionalen Einzelhandels. „Sich dann aber über hohe Leerstände, das Ausbluten der Innenstädte oder Arbeitslosigkeit in den Orten beschweren, das geht gar nicht.“

Daher haben sie die Aufkleber „Kauf Lokal“ und „Kaufe vor Ort“ entwickelt, mit dem jeder sein Bekenntnis zur Region oder zu seiner Stadt sichtbar machen kann.
Außerdem komme der „Rattenschwanz“ noch hinterher. Weniger Gewerbetreibende vor Ort bedeute auch weniger Steuereinnahmen für die Kommunen. Vieles kann also nicht mehr finanziert werden, was auch gerade soziale und kulturelle Bereiche angehe.

Der Verlust von Arbeitsplätzen führe dazu, dass den Privathaushalten immer weniger Geld für den Lebensunterhalt bleibe, von außerordentlichen Investitionen, die die Wirtschaft vor Ort ankurbeln können, kann gar nicht erst geredet werden. Das spüren wiederum ebenfalls die Bereiche Gastronomie, Freizeit und Kultur – auf jeden Fall in Flächenländern wie Schleswig-Holstein.

Außerdem engagieren sich viele Gewerbebetriebe für ihre regionalen Vereine oder Verbände, sei es als Sponsor oder als Einzelunterstützer in sozialen Bereichen. Ohne diese Unterstützung, wäre so manch ehrenamtliche Tätigkeit zum Scheitern verurteilt.

„Es ist eine einfache Rechnung: Wenn die Gewerbetreibenden kein Geld mehr verdienen, geht vieles vor Ort den Bach herunter“, sagt Petra Blume.
„Natürlich wissen wir, dass das Internet nicht aufzuhalten ist“, so Markus Umland. Es gehe vielmehr darum, in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu schaffen, was dieses Verhalten für Konsequenzen hat.

Nicht zuletzt auch für die Gemeinsamkeit, die eine Region prägt. Der Bummel durch die beleuchtete Stadt, die kompetente Beratung in den Geschäften, die Stimmung auf den Märkten und die Freude, sich mit anderen auszutauschen, das ist etwas, was kein Internet ersetzen kann, sind sich die Initiatoren einig und hoffen darauf, dass die Aktion zum Nachdenken anregt und weit über die Stadtgrenzen Husums im nördlichsten Bundesland Beachtung findet.

Petra Blume und Markus Umland würden sich freuen, wenn die Aufkleber bald an vielen Eingangstüren von Geschäften oder an Autos kleben würden oder sich Geschäfte für den Verkauf zur Verfügung stellen würden. Er ist etwa zehn Zentimeter hoch und kostet 1 Euro/Stück.
Gewerbetreibende können die Aufkleber auch in größeren Mengen bekommen. Dazu gerne ein individuelles Angebot anfordern.


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