Nordfriesland Museum Nissenhaus: Sonderausstellung GEWALTIG!Nordsee – Interaktives Küstenmodell

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(CIS-intern) – Heute wurde das Herzstück der Ausstellung aufgebaut: Ein interaktives Modell, an dem nachvollzogen werden kann, wie Sturmfluten jahrhundertelang den Verlauf der nordfriesischen Küste geformt und geprägt haben. Dank der finanziellen Unterstützung der Firma GP Joule GmbH und der Nissenstiftung Husum konnte dieses Projekt realisiert werden.

Foto: G. Biemann

Was ist eine »Mandränke«? Wo lag das sagenumwobene Rungholt und warum wurde Husum über Nacht zur Hafenstadt? Erleben Sie, wie historische Sturmfluten seit 1362 die Küste immer wieder neu formen!

Für die Sonderausstellung gestaltete Skope inventive spaces aus Hamburg das interaktive Küstenmodell, an dem Besucher und Besucherinnen die Veränderung der Küste durch das Meer verfolgen. Der Wandel wird durch animierte Projektionen auf ein Landschaftsmodell mit der heutigen Küstenlinie veranschaulicht.

Das Exponat gibt einen Einblick in die gewaltigen Auswirkungen der Sturmfluten und des Meeresspiegelanstiegs: Über Jahrhunderte ist es ein ungleicher Kampf, der zahllose Menschenleben fordert. Fruchtbares Land wird in wenigen Stunden von gewaltigen Fluten zunichte gemacht. Inseln werden zerrissen, Häuser zerstört und Ernten vernichtet. Heute jedoch sind unsere Deiche deutlich höher als die auflaufenden Sturmflutpegel – sie sind sicher wie nie. Klimadeiche können sogar erhöht werden, sollte der Meeresspiegel weiter ansteigen. Der Blick in die Zukunft macht dies und neue Herausforderungen anschaulich, vor denen der Küstenschutz heute steht: Das Wattenmeer muss vor dem »Ertrinken« gerettet werden.

Sonderausstellung im Nordfriesland Museum. Nissenhaus: GEWALTIG!Nordsee – Vom Umgang mit Naturkatastrophen

Verheerende Naturkatastrophen begleiten die Menschheit seit jeher. In Kooperation mit dem LKN-SH und der Europa-Universität Flensburg zeigt das Nordfriesland Museum. Nissenhaus bis zum 28. November 2021 eine interdisziplinäre Sonderausstellung, die anhand historischer Sturmflutereignisse der letzten Jahrhunderte die verschiedenen Aspekte von Wasserkatastrophen beleuchtet und aufzeigt, welche Auswirkungen diese auf Mensch und Tier an der Küste hatten.

 

Große Sturmfluten brachten einen Verlust von Land und Leben mit sich. Aus diesem Grunde wurde auch das soziale und das ökonomische Leben in Mitleidenschaft gezogen. Neben eher kurzfristigen Auswirkungen wie Missernten, Hungersnöten und der Ausbreitung von Krankheiten, führten die Wasserkatastrophen aber auch langfristig zu positiven Ergebnissen: Der Deichbau und der Küstenschutz wurden modernisiert sowie die Wohnbebauung veränderte sich, die Menschen an der Küste wurden im Allgemeinen resilienter.

 

Die Erfahrung von Sturmfluten hat sich tief in das Bewusstsein der Küstenbewohner eingeschrieben und ist Teil ihrer kollektiven Erinnerung und Identität. In der Ausstellung schildern Zeitzeugen auf eindrückliche Weise ihre einschneidenden Sturmflut-Erlebnisse. Anhand dieser Berichte wird deutlich, wie dramatisch und existenziell diese Erfahrungen für die jeweiligen Generationen gewesen sind. Besonders die „Große Sturmflut 1962“ ist hier noch stark im kollektiven Gedächtnis verankert.

 

Ab Mai ergänzen neben Interaktiven Modellen, Film- und Hörstationen digitale Ausstellungsrundgänge die Ausstellung. Die unterhaltsamen Audioguides für Erwachsene und Kinder sind ebenso barrierefrei in Leichter Sprache und in Gebärdensprache sowie auf Englisch und Dänisch verfügbar. Im Sommer 2021 soll dann die Ausstellung um virtuelle Ausstellungselemente erweitert werden.

Die Sonderausstellung ist bis zum 28. November 2021 im Husumer Nissenhaus zu sehen. Ein digitaler Ausstellungsbesuch über die Webseite des Museumsverbundes ist in Planung.

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