Neue, alte Skulptur soll Nationalparkverwaltung vor Unheil schützen

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skulpt(CIS-intern) – Der Nationalparkverwaltung in Tönning wird künftig kein Unheil widerfahren. Dafür sorgt eine Skulptur, die früher das Tönninger Schloss zierte und nun, nach über 300 Jahren, an ihren alten Standort zurückkehrt. Mit den Worten „Die gehört einfach hier hin“, schenkte Dr. Günter Klatt, Husumer Apotheker, Historiker und Gründer der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte, sie der Nationalparkverwaltung.

Die apotropäische, das heißt Unheil abwehrende Sandsteinskulptur ist eineinhalb Meter hoch und zeigt ein fratzenhaftes Gesicht. Laut mündlicher Überlieferung stammt sie vom Tönninger Schloss „Es gibt kein anderes Gebäude in Tönning, dem man eine derart fürstlich-aufwändige Skulptur zuordnen könnte“, erläutert Klatt. Vor über 30 Jahren hatte er die Skulptur vom Olversumer Abfuhrunternehmer Johannes Schröder gekauft, der sie in einem Tönninger Garten entdeckt hatte. Ältere Spuren gibt es nicht. Auch nicht vom Schloss, das in Tönning wenige steinerne Spuren hinterlassen hat. „Wo ist bloß der ganze Schutt geblieben?“ fragt sich Klatt daher.

Foto: Brunckhorst/LKN-SH

Zunächst war die Skulptur im Husumer Schloss verwahrt worden. „Der richtige Platz ist aber das ehemalige Eiderstedter Kreishaus, das dort errichtet wurde, wo einst das Schloss stand“, ist sich auch Klaus-Dieter Mai, Vorsitzender der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte, sicher.

Seit 1988 arbeitet die Nationalparkverwaltung in diesem Gebäude. Ihr Leiter, Dr. Detlef Hansen, nahm die Skulptur und drei Zeichnungen und Kupferstiche des Tönninger Schlosses und der Festung sehr gern entgegen. Seine Tischler haben ein Podest gebaut, das die Skulptur nun trägt. „Ich weiß wohl, dass dieser Ort gute und schlechte Zeiten erlebt hat. Für die Nationalparkverwaltung und wohl auch für Tönning waren die vergangenen Jahrzehnte gute Jahre. Da jegliches Unheil, das dem Nationalpark und seiner Verwaltung drohen könnte, nun bereits im Foyer abgewehrt wird, wird das so bleiben“, erklärt er zuversichtlich schmunzelnd.

Das ansehnliche Schloss hatte fünf Türme. Auf einer Tönninger Verkehrsinsel und als Entenhaus auf dem Schlossgraben erinnern Repliken an das einst markanteste Gebäude Eiderstedts. Der Gottorfer Herzog Adolf hatte es von 1581 bis 1583 als Nebenresidenz bauen lassen (und ließ es von den Eiderstedtern zahlen). 1735 wurde es auf Geheiß des dänischen Königs Friedrich IV abgebrochen. Tönning erlebte währenddessen wechselvolle Zeiten. Eine Festung wurde um das Schloss herum gebaut und nach 90 Jahren geschleift, der Hafen wurde verlegt, die wirtschaftliche Lage hatte Höhen und Tiefen.

PM: Dr. Hendrik Brunckhorst
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein

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