Biikebrennen 2018 in Nordfriesland und auf den Inseln und Halligen

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Andreas Pauls(CIS-intern) –Wenn am 21. Februar die Dämmerung über Nordfriesland einsetzt, sind sie allerorten wieder zu sehen: die Biikefeuer. Mit dieser jahrhundertealten Tradition wird alljährlich an der Küste, auf den Halligen und Inseln der Winter vertrieben. Insgesamt werden rund 50 Biikefeuer entzündet.

Foto: Andreas Pauls

Die Biike (Sylter Friesisch für „Feuerzeichen“) war ursprünglich ein heidnisches Ritual, mit dem bereits vor 2.000 Jahren die bösen Geister des Winters vertrieben wurden. Von diesem Ursprung hat sich teilweise der Brauch in Nordfriesland erhalten, eine Strohpuppe mit zu verbrennen. Seit 2014 ist das Biikebrennen im nationalen Verzeichnis der immateriellen Kulturgüter enthalten.

Bis heute sind die Einheimischen beim Biikebrennen, dem ältesten nordfriesischen Brauch, mit Begeisterung dabei. Bereits Wochen vorher sammeln die Konfirmanden in einigen Orten Holz und Reisig, auch friesische Vereine und die Restaurants bereiten sich auf diesen Tag vor. Denn wenn das Biikefeuer heruntergebrannt ist, wird es gemütlich und man trifft sich zum deftigen Grünkohlessen mit Kasseler, Schweinebacke und süßen Kartoffeln in den Gaststuben. Teepunsch und Grog gehören selbstverständlich auch dazu.

Viele Veranstaltungsorte des Biikebrennen 2018 finden sich auf www.nordseetourismus.de/biikebrennen-nordsee

Biikebrennen auf Föhr: Eine Insel – 14 Feuer

Ganz Föhr ist zum Biikebrennen wieder Feuer und Flamme. Das große Winterfest der Nordfriesen lädt seine Gäste traditionell am 21. Februar mit spektakulären Feuern, Fackelumzügen und besonderen “Biike”-Angeboten herzlich zum Mitfeiern bei Grünkohl und Punsch ein. Insgesamt lodern 14 Biikefeuer auf Föhr – so viele wie auf keiner anderen Nordfriesischen Insel.

Mit dem ältesten nordfriesischen Brauch verabschieden Urlaubsgäste und Einheimische alljährlich am 21. Februar die kalte Jahreszeit, wenn sie sich ab 18.30 Uhr an den insgesamt 14 Inselfeuern zum fröhlichen Beisammensein bei heißem Punsch treffen. Traditionell geht es anschließend in die urigen Gastwirtschaften zum Grünkohlessen. In der Stadt Wyk auf Föhr freuen sich Groß und Klein zudem über einen Fackelzug zum Biikehaufen. Gestartet wird um 17:45 Uhr beim Veranstaltungszentrum am Sandwall.

Wer sich vorab über die Hintergründe des Biikebrennens sowie die Kulturgeschichte der Föhringer informieren möchte, hat dazu beim gemütlichen Klönschnack bei Fortjes und Tee mit Stadtführerin und Inselkennerin Karin Hansen am 19. Februar um 16 Uhr im Kaminzimmer des Veranstaltungszentrums in Wyk die Gelegenheit. Oder nimmt am 21. Februar um 11 Uhr an einer Führung durch das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum teil. Ihren musikalischen Ausklang findet die Biike-Woche schließlich mit Jazz vom Feinsten am 24. Februar ab 20 Uhr mit dem “Public Rehearsal Jazz Quartet” in den Räumlichkeiten der Kreismusikschule Nordfriesland Bezirksstelle Föhr.

Für den Zusammenhalt der Gemeinschaften im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen gesellschaftlichen Charakter, der sich bis heute erhalten hat. Die Jugendlichen jedes Ortes bewachen ihren Biikehaufen bis in die späten Abendstunden. Schließlich soll niemand das mühsam gesammelte Holz klauen oder den Haufen zu früh in Brand stecken. Das Biikebrennen hat auf den Nordfriesischen Inseln eine lange Tradition und wird stets am 21. Februar, dem Abend vor dem Petritag, gefeiert. Das friesische Wort “Biike“ entstammt der Bezeichnung Bake und bedeutet zu deutsch “Feuermal“. Das Biikebrennen hat seinen Ursprung bereits in vorchristlicher Zeit und sollte die germanischen Wintergeister vertreiben. Symbol für den Winter ist seit der damaligen Zeit die Strohpuppe “Piader“, die sinnbildlich verbrannt wird. Seit 2014 steht das Biikebrennen auch im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.

Eine Übersicht aller Biikehaufen auf Föhr gibt es unter:
www.foehr.de/biikebrennen

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