1.000 Megawatt-Marke im Grünen Kraftwerk Nordfriesland geknackt

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(CIS-intern) – (CIS-intern) – Zum Anfang des Jahres zeigt Nordfriesland wie viel Energie im Kreis steckt: Die 6.100 Windenergie-, Photovoltaik- und Biogasanlagen erreichen zusammen die Marke von 1.000 Megawatt [MW] regenerative Einspeiseleistung – ein neuer Rekord. „Davon sind allein im letzten Jahr knapp 1.000 neue Anlagen mit zusammen über 200 MW zusätzlich installiert worden“, sagt Matthias Boxberger, Technikvorstand der Schleswig-Holstein Netz AG, einem Gemeinschaftsunternehmen von rund 200 schleswig-holsteinischen Kommunen und der E.ON Hanse AG.

„Die erneuerbaren Energien haben in Nordfriesland einen wahren Wirtschaftsboom ausgelöst: Allein in die Windkraft wurden mehr als 700 Millionen Euro investiert, viele Gemeinden profitieren von der Gewerbesteuer. Tausende neuer Arbeitsplätze sind entstanden. Deshalb und durch die Bürgerwindparks steigt das durchschnittliche Wohlstandsniveau der Bevölkerung“, sagt Landrat Dieter Harrsen und ergänzt:

Foto: Schleswig-Holstein Netz AG

„Nordfriesland leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende, und der Ausbau der Energieproduktion wird in hohem Tempo weitergehen. Umso wichtiger ist es, dass die geplante Höchstspannungsleitung an der Westküste schnellstmöglich fertig wird.“
Die an das nordfriesische Netz der Schleswig-Holstein Netz AG angeschlossenen Anlagen speisen rund 1,5 Milliarden Kilowattstunden in das Stromnetz ein. Das sind etwa elf Prozent des in ganz Schleswig-Holstein verbrauchten Jahresbedarfs an Strom. Selbst zu Spitzenzeiten wird für die Versorgung in Nordfriesland nur eine Leistung von 150 Megawatt benötigt. Dem steht nunmehr eine siebenfache Erzeugungsleistung in der Region gegenüber. Dies zeigt, Nordfriesland ist eines der großen grünen Kraftwerke in Schleswig-Holstein.

Boom der regenerativen Energien stellt hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Netzbetreiber
Insgesamt speisten Ende 2012 etwa 32.500 Anlagen – mit zusammen 4.300 MW Leistung – regenerativen Strom in die Netze der Schleswig-Holstein Netz AG ein. Durch den Boom der regenerativen Energien werden an Netzbetreiber wie die Schleswig-Holstein Netz AG erhebliche Anforderungen gestellt. Um das Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch in den einzelnen Regionen und Kreisen auszugleichen, muss schon heute ein hoher Aufwand betrieben werden: Es müssen neue Anschlusskabel gelegt, Umspannwerke ertüchtigt oder neugebaut, Stromleitungen und Transformatoren verstärkt und Aufnahmeeinrichtungen für Biogas gebaut werden. Zusätzlich ist dadurch auch ein erheblicher Koordinierungsaufwand beim Netzbetrieb notwendig. „Die Schleswig-Holstein Netz AG plant für diese Aufgaben in den nächsten Jahren über 100 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau des Stromnetzes zu investieren, um regenerativ erzeugte Energie aus Wind, Sonne und Biomasse aufnehmen und verteilen zu können“, sagt Matthias Boxberger. „Weitere 20 Millionen Euro sollen für die Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz fließen. Das sind 120 Millionen Euro für noch leistungsfähigere Verteilnetze – und für die Systemintegration Erneuerbarer Energien in Schleswig-Holstein“

„Ein gutes Beispiel für diese Investitionen ist das Umspannwerk Breklum Ost, in dem wir heute die 1.000 MW Einspeiseleistung in Nordfriesland begehen“, erläutert Sönke Nissen, Leiter des Netzcenters Niebüll. „Dies Umspannwerk haben wir im letzten Jahr für 2,3 Millionen Euro neu gebaut und es dient ausschließlich zur Aufnahme von Windstrom aus den umliegenden Windparks. Zurzeit speisen wir hier mit einem 63-Megavoltampere-Transformator Strom in das vorgelagerte 110-Kilovoltnetz ein.

Platz haben wir aber für weitere drei Großumspanner.“
Der Ausbau geht weiter: Mehr Windeignungsflächen in Schleswig-Holstein Ende letzten Jahres hat die Landesregierung die neuen Windeignungsflächen bekannt gegeben. Damit erhält die Schleswig-Holstein Netz AG erstmalig eine belastbare Planungsgrundlage für den weiteren Ausbau der Mittel- und Niederspannungsnetze zur Aufnahme erneuerbarer Energien. Nachdem in der Vergangenheit die politischen Ausbauziele immer wieder neu aufgesetzt oder verändert wurden, stellen die öffentlich gemachten Planungen für neue Windeignungsflächen eine verbindliche Vorgabe für die weiteren Ausbauprojekte und die damit verbundenen Investitionen dar. Schon heute liegen dem Unternehmen zusätzliche gut 3.000 Megawatt anzuschließender EEG-Leistung vor – auf diese dürften noch tausende hinzukommen.

Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG betreibt in rund 1.000 Gemeinden über 50.000 Kilometer Mittel- und Niederspannungsnetze sowie 15.000 Kilometer Gas- und 7.500
Kilometer Kommunikationsnetze. Zum Betrieb dieser Anlagen kann das Unternehmen auf eigene Mitarbeiter sowie die Unterstützung der E.ON Hanse AG mit ihren Spezialisten zurückgreifen. Die Mitarbeiter arbeiten landesweit an 17 Standorten sowie in der zentralen Netzleitstelle in Rendsburg.
Anteilseigner an der Schleswig-Holstein Netz AG sind rund 200 schleswigholsteinische Kommunen sowie die E.ON Hanse AG. Alle Kommunen, die einen Wegenutzungsvertrag mit der Schleswig-Holstein Netz AG geschlossen haben, können Anteile an dem Unternehmen erwerben.

PM: Schleswig-Holstein Netz AG

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