In der deutschen und europäischen Asylpolitik hat in den letzten Monaten eine
einschneidende Diskursverschiebung stattgefunden: Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt in
einem Interview im „Spiegel“ Abschiebungen „im großen Stil“ an, und die Europäische Union
fordert drastische Asylrechtsverschärfungen, die eine systematische Inhaftierung von
Geflüchteten nach der Ankunft sowie eine Auslagerung der Verantwortung an Drittstaaten
beinhaltet. Im Kern bedeuten diese Forderungen eine Abschaffung des individuellen Rechts
auf Asyl. Gleichzeitig werden zivile Seenotrettungen im Mittelmeer zunehmend behindert und
kriminalisiert.
Was diese Entwicklungen für Menschen auf der Flucht bedeuten und wie rechtliche und
moralische Werte Europas aufgegeben werden, diskutieren wir an diesem Abend mit Kai
Anders (SeaWatch) und Urte Andresen (Fremde brauchen Freunde). Und wir werden
Handlungsoptionen für die Zivilgesellschaft erörtern, wie Menschenrechte – die
unverhandelbar sind – aufrechterhalten werden können.
Auch in Nordfriesland gibt es Menschen, die dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos
zusehen können. Aus diesem Grund hat sich im Frühjahr 2023 eine Lokalgruppe der
Initiative „Seebrücke“ gegründet (www.seebruecke.org), welche diese Veranstaltung
organisiert und im Anschluss für Gespräche zur Verfügung steht.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Ev. Regionalzentrum Westküste.
Eintritt frei. Wir freuen uns über eine Spende.