Ein faszinierender Dialog aus Klang und Stille: Franz Schuberts berühmter Liederzyklus Winterreise erscheint in Gregor Meyers innovativer Fassung für Bariton, Chor und Klavier. In diesem außergewöhnlichen Konzert treffen musikalische Tiefenschichten auf die stille Poesie des Pantomimen JOMI, einem der letzten, noch aktiven Schüler des legendären Marcel Marceau.
Mittels seiner Kunst blicken wir neu auf Schuberts Meisterwerk.
Seit fast 200 Jahren berührt die Winterreise mit ihrer einzigartigen emotionalen Tiefe. In Gregor Meyers Neufassung erweitert ein Chor das musikalische Spektrum und stellt dem lyrischen Ich ein Echo gegenüber. Dieser Kunstgriff schafft eine neue Dimension: Das einsame Ich, das in Schuberts Original den gesellschaftlichen Konventionen gegenübersteht, findet hier Resonanz und Gemeinschaft.
Doch was liegt hinter dem Offensichtlichen? Was erzählen Schuberts Klänge jenseits der Worte? Herzklopfen, Sehnsucht, Wahnsinn und zarte Erinnerungen – all diese Facetten bringt die Musik zum Klingen. Der Pantomime JOMI fügt eine visuelle Ebene hinzu, die diese Emotionen greifbar macht. Als gehörloser Künstler bewegt sich JOMI in der Welt des Andersseins und schöpft aus seiner Erfahrung tiefgründige Ausdruckskraft. Mit jeder Geste führt er uns in die unsichtbaren Räume menschlicher Empfindungen und eröffnet eine neue Perspektive auf Schuberts zeitlose Musik.
Zu diesem Abend, der Klang, Stille und Bewegung zu einem unvergesslichen Gesamtkunstwerk verbindet, lädt das Vokalensemble Kleiner Chor Husum am Sonntag, dem 9. März nach St. Laurentius in Tönning ein. Als weitere musikalische Gäste konnten der Bariton Ansgar Hüning und die Pianistin Constance Vogel engagiert werden. Konzertbeginn ist 17.00 Uhr. Eintritt am Eingang nach eigenem Ermessen. Die Idee und die künstlerische Gesamtleitung hat Kirsten Susanne Böhm.
Foto: Thomas Lorenzen