Flensburg, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rensburg-Eckernförde (ots) – Dienstagmorgen, 27.05.14, gegen 02:00 Uhr, fiel einer Streife vom 1. Polizeirevier Flensburg am Fördepark in der Schleswiger Straße ein weißer Chevrolet Geländewagen auf, nachdem dieser mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit davonfuhr und dabei mit dem Heck ausbrach.
Die Beamten setzten Haltsignal und schalteten Blaulicht und Martinshorn zusätzlich ein. Der Fahrer aber reagierte unerwartet: Er beschleunigte den Geländewagen auf bis zu 120 km/h über die Schleswiger Straße in Richtung Innenstadt, bog über die Straßen Zur Bleiche und die Husumer Straße in Richtung B200 ab und raste auf der Bundestraße stadtauswärts in Richtung Südwesten.
Dabei beschleunigte der Raser seinen Chevrolet auf bis zu 200 km/h und geriet gelegentlich auf die angrenzende Bankette oder gegen Kantsteine, konnte das Fahrzeug aber wieder auffangen und die Fluchtfahrt fortsetzen.
In Höhe der BAB 7 überholte er einen polizeilich begleiteten Schwertransport.
Zwischenzeitlich waren diverse Streifenwagen der Flensburger Polizei und Umlanddienststellen beteiligt und wurden von der Kooperativen Regionalleitstelle koordiniert. Dabei umfuhr der Flüchtende unter anderem eine Straßensperre.
Auf der Verfolgungsfahrt mit nunmehr 160 km/h von Wanderup in Richtung Husum wendete man den Geländewagen in Viöl in Richtung Schleswig und durch das Schleswiger Stadtgebiet (Husumer Straße, Flensburger Straße, Gottorfer Damm, B76 Rtg Busdorf).
Bei Jagel gelang es dem Beifahrer, einem 16-jährigen polizeibekannten Flensburger, den Geländewagen zu verlassen. Er konnte widerstandlos festgenommen werden.
Wenig später stoppten die Verfolger vom Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Nord, Fachdienst BAB, den Chevrolet bei Jagel. Er war zuvor auf der B77 bei Busdorf mit der Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs kollidiert, wobei ein Reifen geplatzt war und der Geländewagen nur noch mit bis zu 50 km/h gelenkt werden konnte und qualmte.
In Höhe des Rastplatzes Wikingerland gelang es zwei Streifenwagen, das Fluchtfahrzeug während der Fahrt einzukeilen. Durch mehrere vorsätzliche Auffahrmanöver (vor- und rückwärts) verschaffte sich der Fahrer aber Raum, beschädigte die Streifenwagen entsprechend, setzte einen seiner Verfolger außer Betrieb und seine Fahrt fort bis er schließlich bei Jagel gestoppt werden konnte.
Der 14-jährige polizeibekannte Fahrer konnte nach Einsatz von Pfefferspray festgenommen werden, nachdem er mit einem Messer drohte.
Er habe den nach einem Einbruch im Raum Rendsburg-Eckernförde entwendeten Chevrolet eigenen Angaben zur Folge genutzt und seinen 16-jährigen Beifahrer auf eine Spritztour durch Flensburg eingeladen.
Der 16-jährige war zuvor im Flensburger Stadtgebiet auffällig: Beamte vom 1. Polizeirevier stoppten den Jugendlichen am Montagabend, 26.05.14, gegen 23:50 Uhr, in den Norderhofenden auf einem offenbar entwendeten Motorroller. Die Beamten sicherten Aufbruchspuren und das Diebesgut, leiteten ein Ermittlungsverfahren ein, benachrichtigten die Erziehungsberechtigte und entließen den Flensburger nach den polizeilichen Maßnahmen.
Bei der Verfolgungsfahrt kam es zu diversen vom Flüchtenden herbeigeführten Rammmanövern und entsprechenden Schäden an drei Funkstreifenwagen, wobei in einem Fall durch die Wucht der Kollision beide Airbags im Streifenwagen ausgelöst hatten und die Verfolgung abgebrochen werden musste. Zwei Beamte verletzten sich dabei leicht. Es entstand Sachschaden in Höhe von mehreren zehntausend Euro.
Abschleppunternehmen wurden mit dem Abtransport des Fluchtfahrzeuges und eines nicht mehr fahrbereiten Funkstreifenwagens beauftragt.
Ein entsprechend umfangreiches Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet: Unter anderem werden Tatbestände wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Gefährdung des Straßenverkehrs, besonders schweren Falls des Diebstahls, Fahrens ohne Fahrerlaubnis Körperverletzung und Sachbeschädigung geprüft.
Die Beamten übergaben die festgenommenen unverletzten 14- und 16-jährigen auf der Wache beim 1. Polizeirevier Flensburg an die Ermittler der Kriminalpolizei. Von hier wurden sie nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen an die Sorgeberechtigten übergeben.
Die Ermittlungen halten an.
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