Vier Jahre nach „Wir sind die Vielen“ (TRIKONT/INDIGO) hat Bernadette La Hengst im
November 2023 ihr neues Album „Visionäre Leere“ in den Äther geschickt.
Einsam steht sie da in der Wüste, auf dem Cover ihres siebten Solo-Albums, und wässert mit
einer Gießkanne ihre Gitarre – ein skurriles, irritierendes Bild. Füllt sie damit die Leere mit
neuen musikalischen Pop-Visionen? Denn wo nichts ist, kann ja was werden.
Scheinbar humorvoll, aber doch auch voller Traurigkeit. Kann denn immer alles wieder
werden? Wie lange dauerts, bis wieder was wird? Auch diesmal spürt sie all den
Verwerfungen, Ungerechtigkeiten und Widersprüchlichkeiten, der Ratlosigkeit und der
scheinbaren Hoffnungslosigkeit nach. Sie bleibt wieder nicht an der polierten, unhinterfragten
Oberfläche, gräbt tief, fragt nach, lässt nicht locker.
Und trotzdem bleibt „Visionäre Leere“ nicht in Verzweiflung stecken, es gibt eben doch
immer wieder Hoffnung, denn: Wo nichts ist, kann ja was werden.
Ja, Bernadette La Hengst macht Musik, schon lange und intensiv. Gleichzeitig ist sie aber
auch Theaterregisseurin und -Autorin, Chorleiterin, Hörfunkmacherin und seit einigen Jahren
auch Moderatorin mit eigener Sendung bei Radio Eins.
Bei ihren Konzerten versteht es Bernadette La Hengst, ihr Publikum mit Electro-Dance-
Ohrwürmern, Krautbeat und swingender Loverssoul mitzureißen. Die Beats sind fett, der
Charme entwaffnend. Politisch, feministisch – Bernadette versteht es weiterhin Standpunkt
und Revolte magisch groovend zu vereinen. Die Energie ihrer ehemaligen Band „Die Braut
haut ins Auge“ sprüht hier immer noch einige Funken, die aktuell von ihrer aus wechselnden
Besetzungen bestehenden Begleitband – den Ladettes – weiter gefunkt werden.
Eintritt: VVK 16 € zzgl. Gebühren / AK 20 € // unbestuhlt
Foto: Christiane Stephan